„Wie können wir psychische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter vorbeugen?“, mit dieser Fragestellung beschäftigte sich der Vortrag von Dr. Christoph Gerth im Mehrzweckraum der Realschule plus Wöllstein.
Zahlreiche Eltern, teilweise auch mit ihren Kindern, interessierten sich für diesen Elternabend des Chefarztes der Abteilung Allgemeinpsychiatrie 1 und 2 der Rheinhessen-Fachklinik in Alzey. Dr. Gerth möchte Eltern und auch die Jugendlichen mit seinem auf zahlreichen Studien basierenden Vortrag vor allem auf die Gefahren suchtfördernder Substanzen wie Nikotin, Alkohol und Cannabis für das jugendliche Gehirn hinweisen und vor dem Konsum ausdrücklich warnen. Die zerebralen Schäden seien umso größer, je früher mit dem Drogenkonsum begonnen werde. Die Folgen seien irreparable Psychosen, Depressionen oder ähnliche psychische Erkrankungen.
Zuvor erklärte der Chefarzt anschaulich die Entwicklung des Gehirns in der Pubertät – der Zeit des „Frühjahrsputzes“ des Gehirns. Dabei zeigte er anhand von MRT- und CT- Aufnahmen, welche neurobiologischen Veränderungen sich z.B. bei Suchtmittelkonsum ergeben. Wichtig war natürlich zu wissen, was schützend für das Gehirn wirkt. Das Basisprogramm für seelische Gesundheit ist eigentlich jedem bekannt: Finger weg von Alkohol und Drogen, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, genügend Schlaf, wenig Stress und ein stabiles soziales Umfeld. So einfach könnte es sein.
Dr. Gerth appellierte an unsere Entscheidungsfreiheit: Your choice – greifst du zu Drogen oder nicht. Möchten wir die Gesundheit unseres Gehirns nicht auf’s Spiel setzten und die Entstehung psychischer Erkrankungen minimieren, dann sollten wir Suchtmittel meiden und unser Gehirn bei der täglichen Regeneration unterstützen.
Vielen Dank an unsere Schulsozialarbeiterin Frau Zimmermann-Adams für die Herstellung des Kontakts und an Herrn Dr. Gerth für diesen interessanten, aussagekräftigen Vortrag!