An der Realschule plus Rheinhessische Schweiz existiert seit Jahren eine Streitschlichtung durch Schülerinnen und Schüler. Kinder und Jugendliche, die einen Konflikt auszutragen haben, werden dabei durch Schüler-Streitschlichter begleitet. Die dort erzielten Lösungen sind oftmals nachhaltiger, als die durch Erwachsene vermittelte Vereinbarungen.
Die Jugendlichen werden durch eine altersgerechte Mediationsausbildung dazu befähigt, Konflikte zwischen anderen Kindern zu schlichten. Ferner erlernen sie beide Konfliktparteien ernst zu nehmen (Allparteilichkeit).
Bei dem Mediationsgespräch sollen die Streitenden die Gelegenheit haben, ihre Sichtweise dem jeweils anderen deutlich zu machen. Hierzu ist es notwendig, dass sie ihre Gefühle während des Streits benennen und die des anderen erkennen sowie nachvollziehen können. Gemeinsam wird eine Lösung erarbeitet, die für alle Parteien einen Gewinn bringt (win-win Lösung).
In diesem Jahr trafen sich am Montag den 19. Februar StreitschlichterInnen aus etwa 10 verschiedenen Schulen aus Rheinland-Pfalz mit ihren TrainerInnen zum 6. Schüler-Lehrer Streitschlichterkongress in Ingelheim. Gelerntes wurde ergänzt und vertieft – Erfahrungen wurden unter den 100 TeilnehmerInnen ausgetauscht.
Unsere fünf Streitschlichter Lynn Fuge, Camille Frohnhöfer, Alicia Sawyer, Idal Özdemir und Samuel Schneider konnten diesmal keinen Workshop besuchen, da sie selbst einen zur Thematik „Gefühle rauf und runter“ leiteten.
Die Schülerinnen und Schüler stellten sowohl Übungen als auch Spiele vor, welche die Gefühlswahrnehmung und -empfindung der TeilnehmerInnen schärfen sollten. Das Feedback der teilnehmenden Jugendlichen und Erwachsenen war durchweg positiv. Somit können die StreitschlichterInnen der Realschule plus Rheinhessische Schweiz Wöllstein jenen Ausflug als vollen Erfolg verbuchen. Schließlich gewannen die Jugendlichen durch die eigenständige Leitung des Workshops neues Selbstvertrauen, welches sie für ihre Streitschlichterkarriere effizient nutzen können.
Ausgepowert aber zufrieden ging es nach einer Abschlussrunde zurück nach Wöllstein.
(Text & Foto: Fr. Starck)