Trauerarbeit
„Trauer ist wie ein Ozean: Sie ist tief, dunkel und größer als wir alle.
Und der Schmerz ist wie ein Dieb in der Nacht:
Er ist leise, hartnäckig und gemein.“
Quelle: Zitat aus One Tree Hill
Jenen Eindruck haben oftmals Menschen, die einen Verlust erlebt haben und sich in einem Trauerprozess befinden.
Dabei ist Trauer ein vielfältiges Phänomen, das bei jeglicher Art von Verlusten – Trennung oder Scheidung der Erziehungsberechtigten, Umzug in eine neue Stadt, Krankheit, Tod eines geliebten Haustieres oder Tod eines geliebten Menschen – einhergeht.
Der Körper reagiert hierbei mit einer Vielzahl an Gefühlen, die Trauernde auch überfordern können und häufig wellenartig auftreten. Somit ist Trauer harte innere Arbeit, die oftmals Begleitung benötigen.
Da dem Kollegium der Realschule plus Wöllstein bewusst ist, dass Trauer, Tod und Abschied zum Leben und damit auch zum Schulleben gehören, hat das Krisenteam eine sogenannte „Trauerkiste“ zusammengestellt. Darin befinden sich Materialien und Übungen, die zur Trauer- und Biographiearbeit genutzt werden können.
Auch die liebevoll gestaltete Mitte (siehe Bild) ist ein wichtiger Bestandteil einer jeden Trauerarbeitssitzung. Schülerinnen und Schüler können ihre Gedanken zu dieser äußern und ihre Sorgen, Ängste oder Schmerzen auf Zetteln dem „Sorgenfresser“ zum Fressen geben. Das rote Wollknäul versinnbildlicht hierbei das Netz der Verbundenheit, welches für Trauernde ungemein wichtig ist. Die unterschiedlichen Symbole Herz und Engel können beispielsweise die Verbindung zwischen dem Verstorbenen und dem Trauernden darstellen und verdeutlichen, dass Trauer eine Herzensangelegenheit ist. Hierbei sind alle Interpretationen der Symbole zulässig und können Gesprächsanlass bieten. Die frischen Blumen, die Teelichter und das Duftöl schaffen hierbei eine stimmungsvolle Atmosphäre, welche die kreative Auseinandersetzung mit erlebten Verlusten und Schmerz unterstützen soll. Die verschiedenfarbigen Tücher stellen die unterschiedlichen Gefühle, die während des Trauerprozesses auftreten können, dar.
Selbstverständlich kommt die „Trauerkiste“ nach Krisensituationen durch eine darin ausgebildete Lehrkraft zum Einsatz. Jene kann aber auch bereits präventiv angewendet oder eventuell zur Nachsorge von bereits erlebten Traurigkeiten eingesetzt werden.
Schließlich ist das Umgehen können mit Gefühlen eine Lebenstechnik, die erlernt werden sollte. Denn alles in der Welt dreht sich um Gefühle: Liebe und Hass – Sehnsucht und Schmerz – Erfolg und Niederlage – Glück und Freude…